Nur dieselmotor
Um unterschiedliche wärmeausdehnungen im ventiltrieb zu kompensieren, muß ein gewisses ventilspiel vorhanden sein.
Bei zu geringem spiel verändern sich die steuerzeiten, die verdichtung ist schlecht, die motorleistung nimmt ab, der motorlauf ist unregelmäßig. In extremen fällen können sich die ventile verziehen oder die ventile beziehungsweise ventilsitze verbrennen.
Bei zu großem spiel stellen sich starke mechanische geräusche ein, die steuerzeiten verändern sich, der motor gibt wegen mangelhafter zylinderfüllung weniger leistung ab, der motorlauf ist unregelmäßig.
Die benzinmotoren haben hydraulische ventilspielausgleicher, die das ventilspiel immer gleichgroß halten.
Das ventilspiel ist beim dieselmotor im rahmen der wartung alle 40.000 Km zu überprüfen und gegebenenfalls zu berichtigen.
Das ventilspiel wird bei kaltem, stehendem motor geprüft beziehungsweise eingestellt.
Das ventilspiel wird mittels einstellscheiben unterschiedlicher dicke eingestellt. Die einstellscheiben befinden sich Oben in den tassenstößeln. Zum einstellen des ventilspiels stehen als fiat-ersatzteil einstellscheiben von 3,25 mm bis 4,70 mm dicke zur verfügung, in abstufungen von 0,05 mm.
Die stärke der einstellscheiben ist auf der unterseite eingeprägt.
Beim einbau ist unbedingt darauf zu achten, daß diese kennzeichnung nach unten, das heißt in den tassenstößel zeigt.
Bereits gelaufene einstellscheiben können, wenn keine mechanische beschädigungen vorliegen, wieder verwendet werden.
Zum einstellen des ventilspiels werden benötigt: ein niederdrücker für die tassenstößel und eine zange zum auswechseln der ventileinstellscheiben.
Zylinderkopfdeckel ausbauen, siehe seite 36.
Zum einstellen der einzelnen ventile muß der motor immer weiter gedreht werden. Das durchdrehen des motors (kurbelwelle) kann auf mehrere arten erfolgen:
Kurbelwelle an der zentralschraube der kurbelwellen- riemenscheibe durchdrehen. Vorher getriebe in leerlaufstellung schalten und handbremse anziehen.
Fahrzeug auf ebene fläche stellen. Fünften gang einlegen.
Fahrzeug vorschieben oder vorschieben lassen.
Fahrzeug seitlich vorn aufbocken. Fünften gang einlegen, handbremse anziehen. Angehobenes vorderrad durchdrehen. Dadurch dreht sich auch die motor-kurbelwelle.
Zum drehen des rades wird eine hilfsperson benötigt.
Zweckmäßigerweise stellt man den motor zunächst so, daß die ventile für den 1. Zylinder gleichmäßig nach unten zeigen, siehe linken teil der abbildung. Die ein- und auslaßventile für zylinder 1 befinden sich dann in wechselposition.
Der 1. Zylinder liegt gegenüber dem getriebe an der zahnriemenseite des motors, in fahrtrichtung gesehen rechts. Danach dreht man die kurbelwelle jeweils 1/2 umdrehung und prüft das ventilspiel für die folgenden zylinder entsprechend der zündreihenfolge 1 - 3 - 4 - 2.
Eine andere möglichkeit, die ventile einzustellen: nockenwelle durch verschieben des fahrzeugs so stellen, daß an einem ventil der nocken der nockenwelle vom ventil wegzeigt, er zeigt dann nach oben. Der halbkreis des nockens liegt also nicht am tassenstößel an, siehe zeichnung. In dieser stellung spiel prüfen und gegebenenfalls korrigieren.
Nocken mit farbstift kennzeichnen.
Fahrzeug wieder etwas verschieben, bis der nocken eines anderen ventils nicht am tassenstößel anliegt. Die reihenfolge der ventileinstellung ist egal. Die kennzeichnung der nocken erfolgt, damit man weiß, welches ventilspiel schon kontrolliert wurde.
Ventilspiel mit fühlerblattlehre zwischen exzenter und tassenstößel messen.
Achtung: die reihenfolge der ventile, aus richtung zahnriemenseite des motors gesehen: einlaßventil, auslaßventil 1. Zylinder; einlaßventil, auslaßventil 2. Zylinder; einlaßventil, auslaßventil 3. Zylinder; einlaßventil, auslaßventil 4. Zylinder.
Das ventilspiel ist richtig eingestellt, wenn sich die fühlerblattlehre stramm durchziehen läßt. Falls der sollwert nicht erreicht wird, ventilspiel des betreffenden ventils einstellen. Gemessenes ventilspiel des jeweiligen ventils notieren.
Einstellen
Achtung: beim einstellen des ventilspiels, also beim wechseln der ventil-einstellscheibe, muß der nocken nach oben zeigen.
Vor einsetzen des niederhalters tassenstößel so verdrehen, daß die stößelnut nach vorn zeigt.
Ventilspiel korrigieren. Hierzu benutzen die fiat-werkstätten das gezeigte spezialwerkzeug (nr. 1860443000 Und 1860724000), das in ähnlicher ausführung von verschiedenen werkzeugfirmen angeboten wird. Ohne diese werkzeuge ist ein einstellen der ventile nicht möglich.
Mit dem niederhalter wird der tassenstößel heruntergedrückt.
Das haltewerkzeug wird zwischen stößelrand und nockenwelle geklemmt.
Dadurch kann die einstellscheibe mit hilfe einer zange (zum beispiel von hazet, nr. 2599), Oder einer reißnadel herausgenommen werden.
Erforderliche einstellscheibe einlegen (siehe rechenbeispiel).
Beschriftung muß nach unten zeigen. Scheibe vorher mit motoröl benetzen.
Hinweis: mit zunehmender laufleistung wird durch setzen und einschlagen der ventile das ventilspiel kleiner, das heißt, die vorhandene einstellscheibe ist dann zu dick und muß durch eine dünnere ersetzt werden.
Beispiel zur berechnung der scheibenstärke:
Liegen die werte innerhalb der toleranz, ist ein auswechseln der einstellscheiben nicht erforderlich. Wird die toleranz überschritten, ist beim einstellen der einstellwert - zum beispiel 0,30 mm - anzustreben.
Ventilspiel nochmals kontrollieren, dann motor weiterdrehen.
Auf dieselbe weise spiel für sämtliche ventile prüfen beziehungsweise einstellen.
Zylinderkopfdeckel einbauen, siehe seite 36.
Motor anlassen
Das fahrzeug verfügt über eine elektronische
wegfahrsperre. Kann der motor
nicht angelassen werden, siehe die angaben
im abschnitt "das fiat code system"
im kapitel "armaturenbrett und
bedienelemente".
In den ersten betriebssekunden ...
Einspritzventile prüfen
1,2-/1,6-/1,8-/2,0-L-motoren
Undichte ventile bewirken heißstartschwierigkeiten. Defekte
einspritzventile lassen den motor bisweilen nachdieseln und
führen zu motoraussetzern.
Motor im leerlauf laufen lassen.
Mit einem stethoskop bei laufendem mo ...